In der Nähe von Brest wird die Bretagne von zwei „Fjorden“, dem Aber Wrac’h und dem Aber Benoit durchschnitten, die tief ins Landesinnere gehen und voll dem Gezeitenstrom ausgesetzt sind. Wenn Ebbe ist, dann ist das Wasser auch komplett weg und übrig bleibt eine ziemliche Matsch- und Schlammwüste in der hier und dort ein Tümpel Wasser übrig bleibt. Wenn die Flut kommt, dann kommen auch die Fische und wer zur richtigen Zeit vor Ort ist, kann eine tolle Fischerei erleben.
An der Küste ist das Angeln in Frankreich Jedermannrecht. Man braucht also keinen Angelschein. Die Binnengewässer sind in Kategorie 1 und 2 eingeteilt und man kann je nach Region entsprechende Angelkarten im Tabac kaufen.
Die Abers sind irgendwie nicht so richtig zu fassen beim Thema Angelschein. Der Typ im Tabac hat mir gesagt, dass die Abers noch zur Küste gerechnet werden und ich habe keine Information finden können wie und wo ich für den Aber einen Angelschein kaufen kann. Ich habe also einfach dort gefischt und bis jetzt keine Probleme bekommen 🙂
Die Teufelsbrücke – Pont Krac’h
Der Teufel baute für einen Müller eine Brücke über den Aber Wrac’h und forderte dafür die erste Seele, die diese Brücke überschreitet… Der Müller war schlau und ließ auf der Mitte der Brücke seine Katze hinüber laufen, worüber der Teufel sich so ärgerte, dass er die Brücke zur Strafe fortan regelmäßig überfluten ließ.
So erzählt es die Legende….
Für uns ist das sehr gut, denn kurz bevor die Brücke überflutet wird, staut sich das auflaufende Wasser – und man kann angeln 🙂

Das Getackle
Da meine 7er LPXe leider fest zusammen steckt und nicht reisefertig ist, habe ich meine 8er Rute von Marlo eingepackt, nebst meiner Meerforellenrolle mit 8er Coastal Schnur. Dann noch den Schusskorb, meine Weste und nen kleinen Kescher und fertig.
Für die Füße macht es Sinn sich ein paar Surfschuhe aus Neopren anzuziehen. Die bleiben sehr gut an den Füßen, auch wenn man mal durch die Matschepampe waten muss.
Die Fliegen die ich zu Hause gebunden hatte erwiesen sich als zu groß um wirklich gern genommen zu werden. Ich habe dann vor Ort kurzerhand ein paar sehr viel kleinere Fliegen gebunden die perfekt funktionieren. Weiß und etwas blau oder Chartreuse und ein paar Augen und fertig.
Das Fischen…
… ist eigentlich ganz einfach. Man sieht die Wolfsbarsche aktiv rauben, wirft in die passende Richtung und strippt so schnell ein wie es geht. Wenn die Fische beißen wollen, dann kann es sein, dass fast jeder Wurf ein Treffer ist. Wenn nicht, dann kann es ganz schon nervenaufreibend werden.
Der Wind ist im Aber gern mal etwas problematisch und man muss aufpassen, dass man die Fliege nicht abkriegt. Er kommt gefühlt immer von der Küste den Aber heraufgeweht – und genau das ist auch die Richtung in die man werfen muss. Die Fische waren bis jetzt immer nur auf der Küstenseite der Brücke aktiv…
Die Fische…
… sind im Allgemeinen zwischen 35 und 50cm groß. Das Schonmaß für Wolfsbarsche hier sind 40cm. Es ist also immer möglich einen guten Fisch fürs Abendessen zu fangen 🙂
In diesem Sinne… ab in die Bretagne!